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Das MANN Energie-Kompetenzzentrum: „Wir müssen den Generationenvertrag einhalten“

Das MANN Enegie-Kompetenzentrum informiert über regenerative Energiequellen + schult Unternehmen und Privatleute + zeigt alle Anlagen im Betrieb

Der Sieger des Landshuter Klima- und Umweltpreises 2006 im Interview

Die Energiewende ist in vollem Gang. Viel wichtiger, als den Menschen in Deutschland den Strom und das Gas abzudrehen, ist aber die Schaffung einer zukunftsfähigen Energieversorgung, die die Umwelt schützt und das Klima möglichst wenig belastet.

Mit dieser Motivation ging der Landshuter Klima- und Umweltpreis vor 17 Jahren an den Start. Die Idee hinter der prestigeträchtigen Auszeichnung: Privatpersonen, Vereinen, Schulen und Unternehmen die Möglichkeit zu geben, als Vorbilder für unsere Energiezukunft zu fungieren.

Der erste Preisträger war die Gerhard Mann GmbH in Landshut. Das traditionsreiche Unternehmen macht sich seit vielen Jahren auch einen Namen in der Energiebranche. 2006 erhielt es den Klima- und Umweltpreis für ein neu gebautes Energie-Kompetenzzentrum. Wir unterhielten uns mit Benedikt Forsthofer, dem Geschäftsführer der Gerhard Mann GmbH, und Harald Wagner, dem Leiter des Energie-Kompetenzzentrums.

Zuerst eine ganz allgemeine Frage: Was ist das, ein Energie-Kompetenzzentrum?

Forsthofer: Das ist ganz schlicht ein Informationszentrum für regenerative Energiequellen. Wir haben alle gängigen Energieerzeuger bei uns aufgebaut, und jeder kann sich ansehen, wie sie funktionieren und was sie leisten.

Also produzieren Sie bei sich im Haus umweltschützenden Strom?

Forsthofer: Ja, aber den verwenden wir für unsere eigenen Gebäude. Im Kompetenzzentrum selbst gibt es nur Beratung und Schulung, wie die Menschen das bei sich im Unternehmen oder zu Hause selbst betreiben können.

Jetzt ist so ein neues Gebäude in diesem Ausmaß nicht gerade billig. Was hat Sie dazu bewogen, das Kompetenzzentrum zu bauen?

Forsthofer: Wir sind zuallererst einmal ein Handelsunternehmen und ein Wirtschaftsunternehmen, und wir wußten, dass dieses Standbein Energie sehr relevant für uns wird. Dem haben wir Rechnung damit getragen. Unser Kompetenzzentrum ist einfach begehbar, und wir haben zwei Servicetechniker einen Heizungsbaumeister als Leiter.

Harald Wagner, Sie sind der Leiter des Mann-Energie-Kompetenzzentrums. In einer Zeit, in der uns die Regierung das Gas kappt und die Energiepreise weltweit die höchsten sind, welches Produkt interessiert denn die Kunden am meisten?

Wagner: Zur Zeit ist die Wärmepumpe am meisten gefragt, ganz klar.

Wie sieht es denn mit der Resonanz der Menschen aus?

Wagner: Also, das Kompetenzzentrum wird rege angenommen. Gerade war wieder eine Klasse der Berufsschule da. Wir flankieren die Schulausbildung der Jugendlichen. Es gibt immer wieder Infoveranstaltungen auch für Vereine und Endverbraucher. Die sind alle bei uns auf der Homepage (gerhard-mann.de) zu finden.

Seit 2006 sind Sie jetzt eine preisgekrönte Einrichtung. Wie geht’s weiter? Wo geht es hin fürs Zentrum?

Forsthofer: Wir sind froh, dass wir da sind, wo wir sind. Das Fachpersonal im Haus ist mehr gefragt denn je. Wir werden diese Richtung noch weiter ausbauen. Das Zentrum war sozusagen nur der Stein das Anstoßes in die Richtung. Nachhaltiger Umgang mit Ressourcen spielt eine große Rolle. Wir haben zum Beispiel Bienenvölker auf dem Dach und einen Imker, der uns unterstützt.

Sie haben Bienen auf dem Dach des Zentrums? Was machen Sie mit dem Honig?

Forsthofer: Den füllen wir in kleine Gläser ab. Die bekommen dann unsere Mitarbeiter.

Das Bienensterben ist ja ein Problem, über das viel gesprochen wird zur Zeit. Haben Sie was bemerkt bei Ihren Bienen?

Forsthofer: Nein, unsere Völker haben tatsächlich alles, was Sie brauchen. Da sind wir auch dankbar dafür.

Wo geht es hin in Sachen Energieversorgung?

Forsthofer: Wir können nicht wissen, wo es mit der Stromversorgung hingeht. Meine ehrliche Meinung: Wir haben eine Gezeitenwende. Aber gleichzeitig können wir einen Energiestandort wir Deutschland, mit seinen Betrieben und der Industrie, nicht ohne Gas betreiben. Auf lange Sicht werden regenerative Energien aber die Zukunft sein. Aber jetzt gilt: Eine starke Wirtschaft wird mit Gas befeuert. Nachhaltigkeit ist wichtig, wir haben einen Generationenvertrag, der muß eingehalten werden.

Der Klima- und Umweltpreis 2022: jetzt mitmachen! Sie können sich noch bis zum 31. Juli anmelden.
Haben Sie seit 2019 Ideen umgesetzt, wie wir Energie sparen können? Wie wir das Klima schützen? Oder sind Sie begeisterter Biobauer und haben eine Methode entwickelt, die uns und dem Klima hilft? Vielleicht haben Sie eine gute Idee, wie wir in Zukunft gewerbliche Flächen ökologisch sinnvoll gestalten können? Oder haben Sie eine alternative Energiequelle gefunden? Dann melden Sie sich jetzt an unter http://la-klima-umweltpreis.de/anmeldung/.

© Bilder: Gerhard Mann GmbH

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